Filmpreis

Der Werner Herzog Filmpreis 2018 geht an
LILIANA DIAZ CASTILLO und ESTEPHANIA BONNETT ALONSO

Die Werner Herzog Stiftung verleiht einmal jährlich den mit 5.000 Euro dotierten Werner Herzog Filmpreis. Der Preis kann an Spielfilme, Dokumentarfilme, an einen Filmemacher, Schauspieler und an Personen jeder Nationalität vergeben werden, die mit Mut, Entschlossenheit und Visionen in und um den Film herum arbeiten. Es gibt keine Anmeldevorschriften und keinen Wettbewerb.

Der Filmpreis 2018 der Werner Herzog Stiftung wird verliehen an

LILIANA DIAZ CASTILLO und ESTEPHANIA BONNETT ALONSO



LILIANA DIAZ CASTILLO

ESTEPHANIA BONNETT ALONSO



LILIANA DIAZ CASTILLO und ESTEPHANIA BONNETT ALONSO werden ausgezeichnet für ihr außergewöhnliches kreatives Engagement, Workshops für junge Filmemacher und Filmemacherinnen zu organisieren. Unter Anleitung eines renommierten Regisseurs werden dadurch eine innovative und authentische Filmsprache und die Interaktion zwischen Kulturen und Filmindustrien verschiedener Länder gefördert.

Werner Herzog sagt dazu:

Dieses Jahr zeichnen wir die Vision der beiden Gründerinnen des Black Factory Cinema in Barcelona aus, die ein sehr erfolgreiches Format von Film Workshops eingeführt haben, das ursprünglich mit dem verstorbenen iranischen Filmregisseur und Dichter Abbas Kiarostami seinen Ausgang nahm. Junge Filmregisseur*innen aus der ganzen Welt – alle bereits Professionelle – haben einen Aufnahmeantrag zu stellen und werden für die Masterclass ausgewählt, die in einer für die meisten Teilnehmer*innen unbekannten Weltgegend durchgeführt wird, wie etwa in Kuba oder im peruanischen Amazonas-Dschungel. Die ausgewählten Teilnehmer*innen dürfen nicht mit einer vorbereiteten Idee oder einem bereits verfasstem Drehbuch am Ort der Masterclass erscheinen. Von ihnen wird verlangt, ein Konzept zu erstellen, den Film zu drehen und zu schneiden. Dafür stehen neun Tage zur Verfügung. Am zehnten Tag werden die Filme von den Teilnehmer*innen gesichtet. Der Druck ist mitleidlos, ähnlich, wie es in der wirklichen Welt des Kinos der Fall ist. Die Person, die die Masterclass durchführt, gibt den Rahmen vor, in dem die Filme gemacht werden sollen. Im Frühjahr 2018, im Amazonas-Urwald nahe der peruanischen Stadt Puerto Maldonado, wurde von mir die generelle Vorgabe "Fieberträume im Dschungel" bei der ersten Zusammenkunft der Gruppe bekannt gegeben. Die jungen Filmemacher*innen hatten eine Story, eine Idee zu formulieren, wobei Dokumentation oder Spielfilm zur Wahl standen, aber mit der Einschränkung, dass die Filme zwischen 5 und 10 Minuten lang zu sein hatten. Die Teilnehmer*innen mussten ihre Drehorte und Darsteller*innen aussuchen, mit ihren eigenen digitalen Kameras drehen und die Filme dann auf ihren Laptops schneiden. Die Zusammenarbeit untereinander in Form von kleinen Teams wurde in allen Phasen der Arbeit befürwortet. Während der Arbeiten an den Filmen stand ich immer für alle Teilnehmer*innen zur Verfügung und habe den Workshop beratend geleitet. 48 junge Filmemacher*innen aus 28 Ländern nahmen teil, und sie beendeten ohne Ausnahme alle ihre Filme. Drei Dinge, die die Preisträgerinnen auszeichnen, ragen heraus: das innovative Konzept der Workshops, die kluge Einsicht, mit der sie die Teilnehmer*innen aus einer Fülle von Bewerbungen aussuchen, und das außerordentliche Niveau der dabei entstandenen Filme. Eine Auswahl, basierend auf dem Votum der Beteiligten, wird auf Festivals rund um die Welt vorgestellt, darunter in Locarno, Berlin und Barcelona. Während der Preisverleihung in München wird die Auswahl des Workshops in Peru öffentlich vorgeführt. Die Qualität der 15 besten Filme sowie die Qualität von zahlreichen anderen, die nicht in dieser Auswahl vertreten sind, legen Zeugnis ab für die Vision von Estephania Bonnett Alonso und Liliana Diaz Castillo.

Biografie Liliana Diaz Castillo:

Liliana Diaz Castillo (1979) hails from Colombia to create and direct in 2014 the project: Workshop of Authors for young filmmakers with great Masters of Cinema. The project is based on her experience as a student of the Iranian director Abbas Kiarostami, with whom she collaborated for more than 3 years in conducting workshops practices in Colombia 2014, Spain 2015 and Cuba 2016, as well as collaboration in many of his short films. In 2017 she continues directing her project of its creation for young authors from around the world, this time by the German director Werner Herzog, who receives the legacy of the Iranian director and makes it his own in Cuba 2017 and again in the Amazon Rainforest of Peru in 2018. More than 200 short films have been produced thanks to the authors' workshop, many of them awarded at international festivals such as Locarno, Berlinale, among others. In parallel, she develops her work as a director and screenwriter. She is currently preparing ESTELA, her debut feature film to be shot in the fall of 2019 in co-production between Colombia, Spain and Brazil.

Biografie Estephania Bonnett Alonso:

I began producing the workshops "Shooting with..." by inviting Abbas Kiarostami, who was already producing these same activities in his home country Iran, I aimed at rendering this activity more international. My idea was to be able to develop a space for creation in which emerging authors will make a short film under the guidance of a master of cinema. After an international call, 50 students were selected to attend the workshop. Each of them had to make a short film on a specific topic from the conception, to the shooting and all the way to the edition using the minimum resources they had at their disposal. With the idea of reaching all different kinds of audience in mind, looking for locations all over the world turned out to be a key element for this initiative. Simultaneously, different "master classes" were held for students and open to the public where a retrospective into the guest's career was made I am currently building my own film production company with bases in Spain and Colombia. My idea is to make all branches implicated in film production to be involved and thus create a stable model in which education, production, financing and distribution are connected and interact which each other. Guided by the idea that creativity generates more creativity and that the ways of making and watching movies are continually evolving, I believe that new ways of producing, creating and imagining are called for.

Die Preisverleihung mit anschließender Vorführung von 15 ausgewählten Kurzfilmen des Workshops Peru findet am
Freitag, 2. November 2018 um 19 Uhr
im Filmmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1 statt.


Die Preisträgerinnen und Werner Herzog werden nach der Filmvorführung ein Gespräch auf der Bühne führen.

Begrenzter Kartenverkauf.